Als SAVEing SPACES Reading-group widmeten wir uns dem Format eines Offenen Online Lesekreis um sich das autoritäre, frontale setting des Zoom-Raums anzueignen und sich gemeinsam, transdisziplinär der Werkzeuge von Text und Sprache anzunehmen.
Als gemeinsame, abendliche Aktivität des schweigen und lesen, zu knisterndem Kaminfeuer im virtuellen Raum.
Dabei widmeten wir uns Auszügen von bell hooks „Teaching To Transgress“. Nicht um sich ihr rein als referenziertes Zitat zu bedienen sondern um sich zu üben anderen Stimmen aktiv zuzuhören, eigene Position und Privilegien zu reflektieren und sich mit einem Nichtwissen, nicht wissen können, auseinanderzusetzen.
Wir haben versucht uns dem Risiko zu stellen uns einer uns fremden, unbekannten Position und Perspektive zu nähern. Nicht diese einzunehmen oder einfach nur zu zitieren und zu referenzieren, sondern gemeinsam zu kontextualisieren um unsere Wahrnehmung zu schärfen. Um Kontroversen und Verflochtenheit von Sexismus, Rassismus und Klassizismus auf der Hochschule, und die Hierarchien auch in uns selbst, besser zu erkennen um sie nicht, oder zumindest weniger, zu reproduzieren.
Nach einer Einleitung zu Person und Werdegang wurde der jeweilige Zugang zu Format und Autorin reflektiert und Auszüge aus den Kapiteln 1 “Engaged Pedagogy” und 12 “Confronting Class in the Classroom” gemeinsam gelesen und anschließend unterschiedliche Lesarten, Eindrücke und Verbindungen diskutiert.
The academy is not paradise. But learning is a place where paradise can be created. The classroom with all its limitations remains a location of possibility. In that field of possibility we have the opportunity to labour for freedom, to demand of ourselves and our comrades, an openness of mind and heart that allows us to face reality even as we collectively imagine ways to move beyond boundaries, to transgress. This is education as the practice of freedom.“
hooks, bell (1994): Teaching to Transgress. Education as the practice of freedom, London: Routledge
Kontext des Texts ist die USA 1994, also vor 26 Jahren, als Teil von hooks pädagogischer Trilogie: Teaching to Transgress: Education as a Practice of Freedom (hooks: 1994) Teaching Community: A Pedagogy of Hope (hooks: 2003) Teaching Critical Thinking: Practical Wisdom (hooks 2010).
bell hooks sieht Bildung als immer politisch an, nicht nur an Bildungsinstitutionen verortet, sondern überall da wo Menschen sind. Sie bezieht sich dabei auf ihre eigene Bildungsbiographie, Paulo Freires kritische Pädagogik, Buddhismus, Friedensaktivismus und Feministische Pädagogik. In Teaching to Transgress schreibt sie für und aus der Perspektive als Lehrende und Studierende und bindet eigene Herkunft und Erfahrungen als Schwarze Frau stark ein.